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Bess

Während einem Moment, auch wenn ich weiß dass ich bewusstlos war, hatte ich auch den Gedanken dass ich sterben würde. Ich erinnere mich dass ich mich selbst sagen hörte "Ich werde sterben". Ich war überhaupt nicht aufgeregt bei diesem Gedanken. Dann war da ein kurzer Augenblick von Dunkelheit und als Nächstes konnte ich mich in einem Raum (es kam mir vor wie ein Raum) liegen sehen. Dieser Raum war voll Licht und auch wenn es ein helles Licht war, so war es doch nicht wie blendendes Sonnenlicht, eher ein angenehmes golden-weißes Licht das durch etwas wie eine Glaswand hindurch schien. Ich fühlte mich in diesem Moment sehr geliebt, sehr in Frieden und entspannt. Auch wenn ich sonst niemanden sehen konnte, so wusste ich dass ich nicht allein war. Nach einer kleinen Weile hörte ich eine sanfte männliche Stimme die zu mir sagte: Du wirst wieder gesund, du wirst nicht sterben." Ich möchte klarstellen, dass wenn ich sage ich hörte eine Stimme, so hörte ich sie tatsächlich nicht mit meinen Ohren, sie war in meinem Geist, eher gedankenä̈hnlich. Ich erinnere mich dass ich dachte ich sei gestorben und in den Himmel gegangen. Das ist alles was ich von meiner Erfahrung in Erinnerung behalten habe, ausgenommen dass es überhaupt nicht aufregend oder in keiner Weise erschreckend war.

Meine Nah-Tod-Erfahrung geschah nach einer Herzoperation. Zu der Zeit der Operation war ich schon in einem kritischen Zustand, in der Tat lag ich im Sterben wegen kongestiver Herzinsuffizienz, verursacht durch angeborene Herzprobleme zusammen mit Holt-Oram Syndrom. Ich hatte keine größeren Herzprobleme bis etwa ein Jahr vor meiner Operation. Seitdem erfuhr ich dass die an meinem Fall beteiligten Ärzte nicht sehr überzeugt waren, dass ich die Operation überstehen würde, da ich bereits während ich anästhesiert wurde, blau anlief und meine Atmung unregelmäßig wurde. Doch die Operation selbst verlief gut und ich wurde auf die kardiologische Intensivstation gebracht, wo alles in Ordnung schien bis ich Extubiert wurde und allein atmen sollte. Ich bekam kurz darauf Atemschwierigkeiten und musste wieder Intubiert werden. Der langen Geschichte kurzer Sinn, dies geschah dreimal über einen Zeitraum von sechs Wochen, und ich brauchte einen Schlauch mit einem Ballon der in meine Leiste eingeführt wurde bis zum Herzen und der bei jedem Herzschlag mit pulsierte. Während dieser Zeit hatte ich kurze bewusste Momente, als die Ärzte mich periodisch von den Lebenserhaltungssystemen abnahmen um zu sehen ob ich allein atmen könne, doch größtenteils war ich bewusstlos. Während all dieser Zeit war ich todkrank, die Ärzte sagten meiner Familie ich hatte eine 25% Chance zu überleben, und falls ich es schaffte, so gäbe es ein hohes Risiko, dass ich einen bleibenden Gehirnschaden hätte.